Dtsch Med Wochenschr 2023; 148(23): 1491-1497
DOI: 10.1055/a-2012-0430
Dossier

Diagnostik und Therapie der pulmonalarteriellen Hypertonie

Diagnosis and therapy of pulmonary arterial hypertension
Carmen Pizarro
,
Georg Nickenig
,
Dirk Skowasch
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2022 wurden die Leitlinien zur Diagnostik und Therapie der pulmonalen Hypertonie (PH) der Europäischen Fachgesellschaften für Kardiologie und Pneumologie aktualisiert [1] – mit wichtigen Neuerungen zur hämodynamischen Definition sowie Diagnose und Therapie der PH. Dieser Beitrag gibt einen Überblick über Definition und Klassifikation der PH und geht danach auf die Risikostratifizierung und Therapie der pulmonalarteriellen Hypertonie (PAH) ein.

Abstract

2022, the updated guidelines for the diagnosis and treatment of pulmonary hypertension (PH) of the European Societies of Cardiology and Pneumology were published. This resulted in important innovations concerning the hemodynamic definition as well as diagnosis and therapy of PH. In the following, an overview of the definition and classification of PH will be given, followed by a discussion of risk stratification and therapy of pulmonary arterial hypertension (PAH).

Kernaussagen
  • Die pulmonale Hypertonie beschreibt eine Druckerhöhung im Lungenkreislauf und wird in 5 Hauptgruppen unterteilt.

  • Ihre Diagnostik umfasst nicht invasive Maßnahmen, in deren Mittelpunkt die Echokardiografie steht, und die invasive Untersuchung mittels Rechtsherzkatheter. Zusammen ermöglichen sie eine Zuordnung in die jeweilige PH-Gruppe und damit die Festlegung des Therapieansatzes.

  • Der diagnostische Algorithmus besteht aus 3 Schritten: Verdacht (im hausärztlichen Bereich), Detektion (im niedergelassenen kardiologischen und/oder pneumologischen Bereich) und Bestätigung (im PH-Expertenzentrum). Bei Auftreten klinischer Warnzeichen oder Verdacht auf PAH oder CTEPH ermöglicht das Fast-Track-Konzept eine rasche Vorstellung im PH-Expertenzentrum unter Umgehung der nicht invasiven Diagnostik im niedergelassenen Bereich.

  • Die Risikostratifizierung dient der prognostischen Einschätzung sowie zur Therapieausrichtung und erfolgt bei PAH-Erstdiagnose gemäß einem 3-Strata-Modell, im Verlauf mittels eines 4-Strata-Modells.

  • Neben allgemeinen und supportiven Maßnahmen stehen im Falle der PAH gezielte Therapien zur Verfügung. Diese umfassen 10 verschiedene Medikamente. Ihr Einsatz als Mono- oder Kombinationstherapie hängt vom Vorliegen kardiopulmonaler Komorbiditäten ab. Eine Eskalation der Therapie im Verlauf erfolgt mittels Risikostratifizierung.



Publication History

Article published online:
10 November 2023

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